Der Bau mehrspuriger Autobahnen in China geht jeden Tag weiter – die Straßen führen mitten durch die Dörfer und Städte, deren Bewohner meist umgesiedelt werden. Dabei geht es nicht um physischen Zwang: Unternehmen müssen den Menschen für ihre kleinen Häuser eine enorme Entschädigung bieten. Eine der chinesischen Frauen beschloss, aus einer solchen Situation Kapital zu schlagen, war aber gierig. Jetzt steht ihr Haus mitten in einer stark befahrenen Autobahn.
Beim Bau einer neuen Autobahn boten die örtlichen Behörden den Landbesitzern ein gutes Angebot. 47 Hausbesitzer erhielten kostenlose Wohnungen von besserer Qualität in anderen Gebieten und eine hohe finanzielle Entschädigung.
Nur die Wirtin namens Liang weigerte sich. Die Behörden haben ihr bereits 2 Wohnungen in Neubauten und 215 Tausend Euro als Entschädigung versprochen, aber die Frau entschied sich, Geld zu verdienen: Sie forderte 4 Wohnungen und 350 Tausend Euro. Die Frau glaubte, das Unternehmen in eine Pattsituation gebracht zu haben.
Der Rechtsstreit dauerte acht Jahre. Dann traf das Unternehmen eine außergewöhnliche Entscheidung: Liangs Haus wurde von zwei Seiten von Autobahnspuren umgeben. Jetzt rasen rund um die Uhr tausende Autos über ihren Kopf. Das Straßenbett ist höher als das Dach des Hauses. Statt auf die Felder blickt die Chinesin nun auf die Betonmauern.
Jetzt bereut Liang seine Gier und versucht, zu den Verhandlungen zurückzukehren. Die Autobahn ist jedoch bereits gebaut und funktioniert, und ihr Haus interessiert die Firma nicht mehr.