Wissenschaftler behaupten, dass die Waldschnepfe das weißeste Gefieder der Welt hat. Sie reflektiert das meiste Licht, das je beobachtet wurde.
Wissenschaftler haben den Vogel mit den weißesten Federn der Welt genannt
Ein Forscherteam hat Gefiederproben dieses Vogels untersucht. Die weißen Flecken auf seinen Federn reflektieren 55 % des einfallenden Lichts. Das sind etwa 30 % mehr als bei jedem anderen Vogel.
Die Forscher nahmen Schwanzfedern aus einer Sammlung in der Schweiz, um herauszufinden, wie hell die Federn der Waldschnepfe sind. Mit Elektronenmikroskopie analysierten sie die Struktur, mit Spektrophotometrie maßen sie den Lichtreflexionskoeffizienten und mit optischer Modellierung verfolgten sie, wie das Licht mit den Strukturen innerhalb der Feder interagiert.
Es zeigte sich, dass die weißen Flecken der Waldschnepfe bis zu 55 % des Lichts reflektieren. Das sind 31 Prozent mehr als bei der Kaspischen Seeschwalbe (Hydroprogne caspia), deren Federn bis zu 38 Prozent des Lichts reflektieren. Letztere war in der Vergangenheit Rekordhalter bei diesem Indikator.
Die Forscher stellten fest, dass makro- und mikroskopische Strukturen innerhalb der Feder für den brillanten Reflexionseffekt der weißen Waldschnepfenfedern verantwortlich sind. So sind zum Beispiel die Äste innerhalb der Feder abgeflacht und überlappen sich wie Jalousien – das vergrößert die Oberfläche, die für die Reflexion zur Verfügung steht, und verhindert, dass Licht durch die Lücken zwischen den Ästen eindringt.
Waldschnepfen: was man wissen sollte
Waldschnepfen sind braune Vögel mit weißen Flecken auf der Unterseite der Schwanzfedern. Interessant ist die Funktion der leuchtend weißen Flecken der unscheinbaren braunen Waldschnepfe. Beide Geschlechter haben sie und sie werden bei der Balz verwendet.
So nutzen die Männchen in Asien und Europa die weißen Flecken im Frühjahr bei ihren Balzflügen, um die Aufmerksamkeit der Weibchen am Boden auf sich zu ziehen. Die Weibchen wiederum stellen ihre Schwanzfedern auf, um die Aufmerksamkeit der überfliegenden Männchen auf sich zu ziehen.
In den meisten anderen Fällen sind die weißen Flecken unter braun gefleckten Federn verborgen. Das Gefieder verschmilzt mit dem Laub, so dass die Waldschnepfe nach Regenwürmern und Insekten suchen kann, ohne die Aufmerksamkeit von Feinden auf sich zu ziehen.