Wissenschaftler haben auf Korsika eine neue Katzenart entdeckt. Die Ergebnisse der genetischen Studie waren überraschend – die korsischen Wildkatzen sind nicht mit Haus- oder Waldkatzen verwandt, sondern eher mit Füchsen.
In einer Zeit, in der die biologische Vielfalt auf unserem Planeten zerstört wird, ist die Identifizierung einer neuen genetischen Art von großer Bedeutung für die Tierwelt der Welt. Die Wissenschaftler sind der Meinung, dass Maßnahmen zur Erhaltung der korsischen Katze ergriffen werden sollten, da sie nur in einem kleinen Gebiet und in geringer Zahl vorkommt.
Geschichte der korsischen Katze
Die Einheimischen nennen die korsische Katze “ghjattu volpe” (Fuchs). Im Laufe des zwanzigsten Jahrhunderts wurde versucht, diese Tierart mehr oder weniger genau, aber häufiger falsch zu beschreiben.
Das französische Amt für Biodiversität (OFB) und das Labor für Biometrie und Evolutionsbiologie (CNRS – Universität Claude Bernard in Lyon) haben die neuesten Ergebnisse einer genetischen Studie und eines Vergleichs der korsischen Katzen mit ihren kontinentalen “Verwandten” veröffentlicht. Die Wissenschaftler haben ein spezifisches genetisches Merkmal identifiziert.
Genetische Studien
Jüngste Forschungen mit Hilfe eines genomischen Ansatzes und hochpräziser Sequenzierung haben gezeigt, dass die korsische Katze keine europäische Wildkatze ist. Sie haben zwar eine gewisse Ähnlichkeit mit den sardischen Katzen, sind aber dennoch eine eigene Art.
Interessanterweise sind die Hauskatzen Südfrankreichs den korsischen Katzen genetisch sehr ähnlich, während die sardischen Katzen eine Zwischenart zwischen den korsischen Katzen und den Hauskatzen darstellen.
“Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die korsische Wildkatze nicht zu F. s. silvestris oder catus gehört”, heißt es in der Studie.
Einheimische berichten, dass korsische Katzen häufig Lämmer reißen und gerne Ziegen- und Schafsmilch trinken. Lange Zeit hielt man sie für gewöhnliche Wildkatzen, doch jetzt sprechen Wissenschaftler von einer neuen Art.
Weitere Forschungen werden dazu beitragen, die genetischen Merkmale der sardischen Katzen, der Katzen des Mittelmeerraums und des Nahen Ostens zu analysieren. Nur so können wir die Populationsgenetik verstehen und das Risiko einer Kreuzung der korsischen Katzen mit Hauskatzen abschätzen.