Vor 200 Jahren fügten Seefahrer der Weltkarte eine neue Insel hinzu. Einer von Tausend im Ozean. Relativ schnell wurde klar, dass es hier nicht um ein banales Stück Land inmitten einer endlosen Wasserwüste ging. Als ein neues Schiff an den Koordinaten auf der Karte ankam, war die Insel schließlich nicht mehr da.
Sable Island ist 42 Kilometer lang. An seiner breitesten Stelle erreicht er jedoch nur 1,5 Kilometer. Aus der Luft sieht die Insel entweder wie ein gebogener Säbel oder wie eine riesige Schlange aus. Eine Schlange, die sich auf der Suche nach Beute durch den Ozean streckt.
Die Navigation in den Küstengewässern der Insel ist äußerst kompliziert: Hier können der Golfstrom und der Labradorstrom entstehen. Sie bilden hier riesige Strudel. Erst nach 1800 wurden bei Sable mehr als 350 traurige Fälle mit Schiffen registriert.
Lange Zeit konnten Seeleute überhaupt nicht verstehen, warum die auf der Karte markierten Koordinaten sie nur zu gefährlichen Untiefen führen, es aber keine Insel als solche gibt.
Dank der gleichen Strömung bewegt sich die Insel. Und mit einer ziemlich anständigen Geschwindigkeit – 200 Meter pro Jahr. Im Laufe des letzten Jahrhunderts hat sich Sable 20 Kilometer nach Osten bewegt.
Jetzt gibt es eine Wetterstation auf der Insel. Sie zu finden, ist immer noch schwierig, die genaue topografische Position von Sable muss jedes Mal mithilfe von Satelliten ermittelt werden.