Nur 20 Minuten von Nagasaki entfernt, wo das Wohnen schon immer teuer war, fand der Reisende in der Mitte der Insel eine völlig leere Stadt. Hier sind die Wohnungen völlig kostenlos, einige haben noch Gas und Heizung.
Vor rund 70 Jahren sah die Insel Ikeshima noch ganz anders aus. Die Japaner hatten hier ein reiches Kohlevorkommen entdeckt. Sie bauten eine Mine und eine ganze Stadt darum herum.
Die Menschen strömten auf die kleine Insel. Zuerst wegen der hohen Löhne, dann wegen des Komforts: Die Gemeinde baute an den Ufern komfortable Häuser, Schulen, Hotels, ein Schwimmbad, ein Kino und sogar eine Bowlingbahn entstanden.
Alles hat sich über Nacht geändert. Im Jahr 2001 brauchte das Land kaum noch Kohle. Das Bergwerk wurde geschlossen, die Einwohner zogen in andere Städte weiter.
Seitdem stehen die Häuser auf der Insel leer. Manche sind erstaunlich gut erhalten. Heute leben nur noch ein paar Dutzend Menschen auf Ikeshima, aber viele der leerstehenden Gebäude sind an das Gas- und Wassernetz angeschlossen, einige sogar an das Stromnetz:
Die lokalen Behörden haben es nicht eilig, wieder Leben auf die Insel zu bringen. Eigentlich könnte jeder hier leben.