Alles begann im Oktober 2016 in Südafrika. Simone Serfontein fand im Garten ihrer Freundin ein winziges Eichhörnchenbaby, das nicht älter als eine Woche war. Das Junge weinte und rief nach seiner Mutter, die aber nicht kam, da sie offenbar Angst vor Menschen hatte.
Simone musste sich um Digentji, wie sie ihr neues Haustier nannte, kümmern. Damals zweifelte sie daran, dass das Eichhörnchen ohne seine Mutter überleben würde, aber sie wagte es auch nicht, es auf der Straße zurückzulassen. So begann eine lange Geschichte, die fast fünf Jahre dauerte.
Simone und ihr Freund Christoph wussten nicht, wie sie mit neugeborenen Eichhörnchen umgehen sollten.
Aus einem Schuhkarton baute Simone ein kuscheliges Nest für ihr Haustier, und um den Fütterungsplan von Digentji einzuhalten, musste die neue Pflegemutter mehrmals in der Nacht aufstehen. Eine Zeit lang ging Simone sogar mit Digentji zur Arbeit.
“Ich hätte nie gedacht, dass es so schwierig sein kann, ein Eichhörnchen großzuziehen”, sagt Simone.
Das Eichhörnchen wurde schnell kräftiger, aß viel, schlief und wurde stärker. Bald wechselte es von Milch zu normalem Eichhörnchenfutter. Mit zunehmendem Alter wurde es den Menschen gegenüber immer misstrauischer. Die einzige Person, der Digentji bedingungslos vertraute, war seine “Adoptivmutter”.
Simone wusste, dass der Moment gekommen war, Digentji freizulassen, denn sie war und ist ein wildes Tier, das dazu bestimmt ist, in der Wildnis zu leben. Zusammen mit Christophe brachten sie das Eichhörnchen in den Hof und ließen es auf der Wiese frei. Digentji fand sich schnell zurecht und kletterte auf den Baum.
Es war erstaunlich und traurig zugleich.
Es schien, als wäre das das Ende der Geschichte, aber nein. Am Abend ging Digentia nach Hause, als wäre nichts geschehen. Dasselbe geschah am nächsten Tag und am dritten. Schließlich fing Simone an, das Fenster für sie offen zu lassen, damit Digentji gehen und zurückkommen konnte, wann immer sie wollte.
Eineinhalb Jahre später wurde Digentji schwanger und Simone wurde am 24. April 2018 inoffiziell Großmutter”.
Das Neugeborene bekam den Namen Misty. Digentji erlaubte Simone, Misty zu berühren und sogar in die Hände zu nehmen. Das ist das größte Vertrauen, das ein Tier haben kann.
“Ehrlich gesagt ist das das Unglaublichste, was ich je erlebt habe”, sagt Simone.
Simone ist inzwischen selbst verheiratet, und Digentji und Misty haben ihre eigenen Instagram-Accounts, wo man die ungewöhnlichen Eichhörnchen beobachten kann.