Im indischen Bundesstaat Assam hat sich die Einstellung zum Naturschutz geändert. Einheimische Landfrauen, angeführt von der Zoologin Purnima Devi Barman, kämpfen seit mehreren Jahren für das Überleben des am stärksten gefährdeten Vogel der Welt.
Der Vogel wurde wegen des Glaubens, er bringt schlechte Omen, verfolgt und ist heute nur noch in zwei indischen Bundesstaaten und in Kambodscha zu finden. Ihre Nester werden regelmäßig zerstört, wenn sie zu nahe an den Dörfern brüten.
Dr. Purnima Devi Barman führt ihr Interesse am Schutz des Großen Adjutanten – oder Hargila (was auf Assamesisch “Knochenschlucker” bedeutet) – auf ihren “Mutterinstinkt” zurück.
Als Dr. Purnima Devi Barman die Vorurteile sah, mit denen die Dorfbewohner den nistenden Storch behandelten, wurde ihr klar, dass sie die Meinungen in Assam ändern musste. Sie begann, Feste zu veranstalten, um die Menschen in den Dörfern entlang des indischen Flusses Brahmaputra zu feiern, die Kadam- oder Burblumenbäume in ihren Gärten hatten, und sie als Beschützer und Hüter eines seltenen Vogels zu ehren.
Bei diesen Veranstaltngen erklärte Dr. Barman, dass die großen Adjutanten, die sich ausschließlich von Aas ernähren, eine entscheidende Rolle dabei spielen, das Ökosystem frei von Krankheitsüberträgern wie toten Tieren zu halten.
Sie wurde unter Naturschützern weltweit bekannt, weil sie 10.000 Frauen für die “Hargila-Armee” mobilisierte, deren Aufgabe es ist, sich für die Störche einzusetzen und sie zu schützen.
Von nur wenigen Nestern im Jahr 2008 hat Barmans einzigartiger Ansatz die Zahl der Nester auf 200 im Jahr 2018 erhöht. Im Jahr 2021 richtete Barman in einer staatlichen Schule im Dorf Pacharia das Hargila-Lern- und Schutzzentrum ein.
In diesem Jahr wurde Dr. Barman mit dem kürzlich vom UN-Umweltprogramm verliehenen Preis “Champions of the Earth” ausgezeichnet.