Eine Partnerschaft zwischen einem Bauunternehmen und einem Anbieter von industriellen 3D-Druckern führte zu einem einzigartigen Projekt: Zum ersten Mal wurde ein Haus aus echtem Beton mit einem 3D-Drucker gedruckt.
Das Haus ist 190 Quadratmeter groß und wurde in nur fünf Tagen gebaut. Das Interessante daran: Das fertige Haus kostete nur 1.800 Dollar.
Der 3D-Druck und seine Anwendung in verschiedenen Industriezweigen, einschließlich der Metallurgie, ist schon lange nichts Neues mehr. Im Bauwesen jedoch schränkt die spezielle “Tinte”, eine trockene Mischung aus Baustoffen, die Anwendung der Technologie erheblich ein und führt zu höheren Baukosten.
Der mexikanische Baustoffhersteller CEMEX hat dieses Problem gemeinsam mit dem dänischen Anbieter von 3D-Drucktechnologie COBOD gelöst. Sie haben eine Technologie entwickelt, die es ermöglicht, gewöhnliche Zementmischungen für den 3D-Druck von Häusern zu verwenden und gleichzeitig den Anteil spezieller Baufarben auf 1 % zu reduzieren.
Bisher wurden bei dem Versuch, 3D-Betonstrukturen herzustellen, spezielle Mischungen verwendet, um die Trocknung von Standardbeton während des Baus zu beschleunigen. Dies war ein großes Hindernis, da nasser Beton nicht die gleiche Tragfähigkeit wie trockener Beton hat und die Struktur nicht stützt.
Die von CEMEX und COBOD vorgeschlagene Lösung für dieses Problem ist eine neue Zementmischung D.fab, die spezielle Zusätze enthält, die es ermöglichen, den Beton unter Druck zu gießen und den Aushärtungsprozess zu beschleunigen.
Ein weiterer Vorteil ist die erhebliche Senkung der Baukosten. Bei der Verwendung von Trockenmischung für den 3D-Druck liegen die Kosten zwischen 791 und 1.018 US-Dollar pro Kubikmeter Bauwerk, während die Verwendung von D.fab-Mischung diese Kosten auf 67 bis 101 US-Dollar für das gleiche Volumen reduzieren kann. Darüber hinaus verkürzt sich die Bauzeit, was weitere wirtschaftliche Vorteile mit sich bringt.
Das Team demonstrierte seine Technologie mit dem Bau eines 190 Quadratmeter großen Hauses in Muscat, der Hauptstadt des Oman. Die D.fab-Komponenten wurden aus Europa eingeflogen, das Haus selbst wurde in zwei Schritten 3D-gedruckt. In der ersten Phase wurde das lokale Team in den Druckprozess eingewiesen, in der zweiten Phase wurde das Haus selbst gedruckt.
Das gesamte Projekt wurde in nur 5 Tagen fertiggestellt, wobei die Materialkosten um $1.800 im Vergleich zu den $22.600 reduziert wurden, die bei der Verwendung herkömmlicher 3D-Druck-Trockenmischungen angefallen wären.