105 Kilometer südöstlich von Ouarzazate, mitten in der riesigen Wüste, steht seit 1000 Jahren die Festung Ksar Draa. Es gibt keine Handelswege in der Nähe, und es machte für die Stämme der Region einfach keinen Sinn, die Gegend zu verteidigen oder jemanden anzugreifen. Warum sie trotzdem 30 Meter hohe Mauern bauten, darüber streiten sich heute die Historiker.
Man geht davon aus, dass Ksar Draa um das 10. Jahrhundert n. Chr. erbaut wurde. Allerdings gibt es erste wissenschaftliche Kontroversen über die Datierung: Einige Archäologen sind der Meinung, dass die Festung mindestens 400 Jahre früher errichtet wurde. Im Laufe der Jahrhunderte haben die Mauern der Festung nichts von ihrer Stärke verloren. Im Inneren der Festung befindet sich eine kleine Stadt – die Ruinen von Wohngebäuden und des Hauptpalastes sind zu sehen.
Es gibt auch die Hypothese, dass die Festung um einen alten Marktplatz für den Handel mit Gold und anderen Edelmetallen errichtet wurde. Als der Markt nicht mehr benötigt wurde, könnte Ksar Draa einfach aufgegeben worden sein. Die Höhe der Mauern spricht zum Teil für diese Theorie: Solche Orte brauchten wirklich einen starken Schutz.
“Beachten Sie die Mauern. Seit 1.000 Jahren sind sie stabil und haben unzähligen Sandstürmen standgehalten”, erklärt Mohammed Berriy von der Universität Marokko.
Die alte Festung bleibt eines der vielen Rätsel der Sahara. Es ist unwahrscheinlich, dass die Historiker sie in den nächsten Jahren lösen können.